Warum dein Darm über deine Gesundheit entscheidet
Darmgesundheit – Grundlage für ein starkes Immunsystem
Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland – also etwa jeder Vierte – leiden an Reizdarm oder ähnlichen Beschwerden. Jedes Jahr erkranken zudem etwa 61.000 Menschen neu an Darmkrebs. Damit zählt Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen: bei Männern liegt er an dritter Stelle, bei Frauen an zweiter.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig die Aufmerksamkeit für die Darmgesundheit ist. Etwa 70–80 % unseres Immunsystems befinden sich im Darm. Mit jeder Mahlzeit muss dieses Immunsystem entscheiden, was Freund und was Feind ist – dabei entstehen im Darm stets kleine Mikroentzündungen.
Das menschliche Mikrobiom ist über viele Tausend Jahre hinweg entstanden und an natürliche Nahrung angepasst. In den letzten 30–50 Jahren hat sich unsere Ernährung jedoch grundlegend verändert: Lebensmittel werden industriell verarbeitet, mit Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen, Emulgatoren, Farbstoffen und weiteren Zusätzen versehen. Das überfordert unser Mikrobiom.
Auch andere Faktoren beeinträchtigen die Darmgesundheit: chronischer Stress, Schlafmangel, Bewegungsmangel, Weizen und Gluten, Rauchen, Zucker, Alkohol sowie zahlreiche Medikamente (z. B. Säureblocker, Schmerzmittel, Betablocker oder Chemotherapeutika). Die Folge können Entzündungen der Darmschleimhaut sein – sogenannte „Silent Inflammations“. Diese verlaufen unbemerkt und schmerzlos, können langfristig jedoch schwere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
Mögliche Folgen sind vielfältig:
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Herzrasen (Tachykardie)
- Reizdarm
- Asthma bronchiale
- Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis
- Migräne
- Depressionen und ADHS
- Gelenkschmerzen und Rheuma
- erhöhte Infektanfälligkeit
- chronische Blasenentzündungen
- nicht-alkoholische Fettleber
- Adipositas
Diagnostik
Hinweise auf stille Entzündungen liefern verschiedene Blut- und Stuhlwerte. Dazu zählen:
- CRP (C-reaktives Protein): Ein erhöhter Wert im Blutplasma weist auf Entzündungen hin.
- hsCRP (hoch-sensitives CRP): noch empfindlicher als das CRP.
- Zonulin im Stuhl: ein Marker für ein sogenanntes „Leaky Gut“.
Therapie
Die Behandlung richtet sich immer nach den individuellen Beschwerden und Befunden. Ich arbeite mit verschiedenen Ansätzen, darunter:
- Pro- und Präbiotika
- Infusionstherapien
- Gemmotherapie
- Spenglersan-Kolloide
- ätherische Öle
- Nahrungsergänzungsmittel und Antioxidantien
- Ernährungsberatung
- Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken
Fazit
Eine gesunde Darmflora ist die Basis für körperliches Wohlbefinden, psychische Stabilität und ein starkes Immunsystem. Deshalb achte ich in meiner Anamnese stets auf die Darmgesundheit – sie ist der Schlüssel zu langfristiger Gesundheit.